Im Alltag und darüber hinaus versichert

Wer ein Boot besitzt, sollte sich mit einer Bootshaftpflichtversicherung gegen Schäden durch andere absichern. Auch für Surfer ist es empfehlenswert, eine zusätzliche Versicherung abzuschließen, sofern Schäden am eigenen Surfbrett nicht durch die private Haftpflichtversicherung abgedeckt sind.

In bestimmten Fällen kann für Besitzer eines Heizöltanks eine sogenannte Öltank-/Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung sinnvoll sein. Läuft Heizöl aus dem Tank, gefährdet dies die Qualität des Grundwassers. Folgende Fragen sollten bezüglich der Versicherung geklärt werden:

• Liegt der Tank in der Erde oder in einem isolierten Raum im Keller?
• Wird er regelmäßig kontrolliert?
• Ist selbst bei Aus- oder Überlaufen von Heizöl ein Eindringen in das Erdreich kaum möglich?
• Ist ein Trinkwassereinzugsgebiet in der Nähe (oder ein Bach, Teich, Fluss, Grundwasserströme)?

Wer einem Heizöltank unterhält, der einfach in die Erde eingegraben in einem Trinkwassereinzugsgebiet oder in der Nähe eines Gewässers liegt, sollte sich auf jeden Fall versichern. Ein Liter Heizöl kann eine Million Liter Wasser verseuchen. Sie haften bezüglich aller Schäden und auch bezüglich aller Maßnahmen, die zu deren Abwendung erforderlich sind.

Grundstücks- bzw. Hauseigentümer müssen ihr Grundstück bzw. Haus gefahrenfrei und in verkehrssicherem Zustand zu halten. Entstehen Schäden aufgrund der Verletzung dieser Pflicht, kann der Eigentümer dafür haftbar gemacht werden. Eigentümern eines ausschließlich selbst bewohnten Einfamilienhauses bietet die Privathaftpflichtversicherung für solche Fälle in der Regel hinreichenden Schutz. Im Falle eines nicht ausschließlich selbst bewohnten oder vollständig vermieteten Hauses sollte dagegen eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.

Halter von Hunden und Pferden haften laut Gesetz auch dann für den Schaden, den ihre Tiere angerichtet haben, wenn ihnen selbst kein schuldhaftes Verhalten nachzuweisen ist. Um auf der sicheren Seite zu sein, benötigen diese unbedingt eine Tierhalter-Haftpflichtversicherung. Katzen und viele zahme Kleintiere sind in der Privathaftpflichtversicherung eingeschlossen.

Die Absicherung gegen Regressansprüche des Dienstherrn bei Vermögensschäden kann für Beamte durch eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung erfolgen. Diese ist für Personen und Firmen gedacht, bei denen ein Berufsversehen echte Vermögensschäden zur Folge hat.

Eine private Haftpflichtversicherung reicht für Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes nicht aus, um das Haftungsrisiko abzusichern. Die sogenannten Staatsdiener können sich mit einer Dienst- bzw. Amtshaftpflichtversicherung vor hohen Schadensersatzansprüchen, die aus verursachten Schäden während der Dienstzeit entstehen können, schützen. Solche Ansprüche kommen jedoch nur bei grob fahrlässig verursachten Schäden in Betracht. Lehrer im öffentlichen Dienst sowie Verwaltungsbeamte und -angestellte können eine Diensthaftpflichtversicherung in eine Privathaftpflichtversicherung über den BdV-Gruppenvertrag einschließen.

Werden Schadensersatzforderungen erhoben, muss zunächst geprüft werden, ob die Ansprüche überhaupt berechtigt sind. Beispielsweise können Kinder unter 10 Jahren mangels Deliktsfähigkeit nicht schadensersatzpflichtig gemacht werden. Bei einem Unfall im Straßenverkehr wird sogar erst ab einem Alter von 10 Jahren gehaftet. Wenn auch die Eltern der sich noch nicht im deliktfähigen Alter befindlichen Kinder ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt haben, müssen weder der Haftpflichtversicherer noch die Eltern zahlen. Der Privathaftpflichtversicherer wehrt in solchen Fällen gegen das Kind oder die Eltern geltend gemachte Schadensersatzansprüche ab, notfalls auch vor Gericht.

Eine Haftpflichtversicherung ist dabei allerdings nicht als Ersatz der Rechtsschutzversicherung anzusehen, sondern stellt eine passende Ergänzung zu dieser da. Während die Haftpflichtversicherung passiven Rechtsschutz leistet – wenn gegen Sie Ansprüche erhoben werden – ist die Rechtsschutzversicherung zuständig, wenn Sie selbst aktiv Ihr Recht durchsetzen möchten.

Wer einen Schaden verursacht, muss dafür geradestehen. Das bedeutet: Der Schadensverursacher muss der geschädigten Person Ersatz leisten. Das kann gravierende finanzielle Folgen haben, da der Verursacher mit seinem gesamten Vermögen für den Schaden haftet. Eine private Haftpflichtversicherung gewährt grundsätzlich Schutz bei Schäden, die vom Versicherungsnehmer und/oder von den mitversicherten Personen fahrlässig im privaten Bereich verursacht wurden.

Mitversichert sind in der Regel der Ehepartner und die unverheirateten Kinder, solange letztere noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Auch der Partner, mit dem der Versicherungsnehmer in eheähnlicher Lebensgemeinschaft lebt, kann normalerweise kostenlos mitversichert werden. Hierfür sind jedoch meist ein ausdrücklicher Antrag und ein Vermerk in der Versicherungspolice nötig.